Alle lieben Honig - und was du darüber wissen solltest
Honig ist ein faszinierendes Naturprodukt: Es verdirbt nie, lässt sich wunderbar mit anderen Zutaten kombinieren und soll zudem eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Wir Schweizer konsumieren durchschnittlich 1,4kg Honig pro Jahr. Davon stammt rund ein Drittel von Schweizer Bienen, der Rest wird importiert.
Geschichtliches
Schon in der Steinzeit nutzte der Mensch Honig als Nahrungsmittel. Diese Erkenntnis stammt von entdeckten Höhlenmalereien, auf denen "Honigjäger" abgebildet sind.
Im alten Ägypten galt Honig als Speise der Götter und als Quelle der Unsterblichkeit. Honig war darum ein sehr kostbares Gut. Ein Topf Honig entsprach dem Wert eines Esels oder Rindes. Auch wurde dem flüssigen Gold schon bald eine heilende Wirkung zugesprochen. Bereits um 400 vor Christus lehrte Hippokrates, dass Honig fiebersenkend und leistungssteigernd ist. So wurde beispielsweise den Athleten vor Beginn der antiken Olympischen Spiele Honig verabreicht, damit sie erfolgreicher waren.Auch heute noch ist Honig als Hausheilmittel beliebt. Ihm wird eine entzündungshemmende, antibiotische und antiallergische Wirkung nachgesagt. Ausserdem soll Honig das Immunsystem sowie das Herz-Kreislauf-System stärken.
Oft wird Honig bei der Wundversorgung eingesetzt. Die Zusammensetzung des Honigs verhindert, dass sich Krankheitserreger in der Wunde vermehren können, denn Honig entzieht Bakterien Wasser und bewirkt so, dass sie absterben und schrumpfen. Honig auf einer Wunde hat folglich eine desinfizierende und antibiotische Wirkung: Er kann Entzündungen lindern und die Wunde schneller zum Abheilen bringen.
Warum produzieren Bienen Honig?
Bienen sammeln Nektar, um sich und ihre Brut zu ernähren und um Vorräte für den Winter anzulegen. Das Bienenvolk kann in seiner Wintertraube sogar bei Temperaturen von -20°C überleben, weil die Temperatur im Stock konstant hochgehalten wird. Der in Waben gespeicherte Honig liefert genügend Energie hierfür.
Wie entsteht Honig?
Honig entsteht aus Blütennektar oder Honigtau. Honigbienen sammeln den Nektar, indem sie ihn über ihren Rüssel aufnehmen. Sie sind dabei blütentreu: Sie konzentrieren sich auf eine Art von Pflanze und wechseln erst, wenn ihre Arbeit dort erledigt ist. Die Biene kümmert sich zum Beispiel zuerst um Kirschblüten, ehe sie zu den Blüten von Apfelbäumen wechselt. Gleichzeitig ist die Honigbiene ortstreu: Sie fliegt zurück zum selben Ort, solange sie dort genügend Nektar oder Honigtau findet. Anschliessend transportieren die Bienen die Säfte in den Bienenstock, wo sie in Waben gespeichert werden und zu Honig heranreifen.
Honigsorten
Es gibt viele verschiedene Honigsorten, die sich farblich sowie im Geschmack und in der Konsistenz unterscheiden. Die Blütenhonige (z.B. Lavendel- oder Akazienhonig) sind meist goldfarben, cremig und schmecken sehr fruchtig. Honigtau-Honige (z.B. Waldhonig oder Tannenhonig) sind hingegen meist rötlichbraun, flüssiger und eher würzig im Geschmack. Je nach Pflanzenangebot gibt es regionale Unterschiede.
Honig vs. Zucker
Honig hat weniger Kalorien als herkömmlicher Zucker, aber eine stärkere Süsskraft. Verwendet man zum Süssen Honig, reicht eine geringere Menge aus, und gleichzeitig werden Kalorien gespart. Die im Honig enthaltenen Zuckerverbindungen scheinen zudem für den Stoffwechsel weniger belastend zu sein als herkömmlicher Haushaltszucker. Sie führen zu weniger starken Schwankungen des Blutzuckerspiegels, wodurch Heisshungerattacken vermindert werden können.
Wichtig: Für Kinder unter einem Jahr ist Honig nicht geeignet. Eventuell enthaltene Bakteriensporen oder Pollen können für Babys und Kleinkinder gefährlich sein, da sie von deren Darm noch nicht bekämpft werden können.
Was steckt im Honig?
Honig besteht zu 75% aus sogenanntem Invertzucker: einem Gemisch aus gleichen Teilen Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker). Zudem enthält Honig 20% Wasser und weitere Zuckerarten (z.B. Saccharose oder Maltose), die von der jeweiligen Sorte abhängig sind.
100 Gramm Honig enthalten zudem 0,2 Gramm Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Natrium und Chlor. Daneben finden sich auch Enzyme, Aminosäuren, Spurenelemente und Vitamine – jedoch in nur sehr geringen Mengen. Je nach Sorte kann die genaue Zusammensetzung des Honigs variieren.
((Quelle: netdoktor.ch))